Prinz Peter Wolkonsky muss ein faszinierender Mann gewesen sein. Aus einem alten russischen Adelsgeschlecht stammend, verbrachte er seine Jugend zusammen mit seiner Mutter vorwiegend in Italien und der Provence. Er entdeckte schnell seine Liebe zur Kunst, was ihm unter anderem den Spitznamen „Painter Prince“ einbrachte. Allerdings war er auch sehr interessiert an der Gartengestaltung – im Grunde passt ja auch beides sehr gut zusammen.
Les Jardins de Kerdalo
Da war es wohl logisch, dass er im Jahr 1965 eine alte, heruntergekommene Farm in der Bretagne erwarb und anfing, das Gelände in einen Garten, der heute unter dem Namen „Les Jardins de Kerdalo“ bekannt ist, umzuwandeln. Dabei verwendete er unterschiedlichste Stilrichtungen, um den Garten zu begrünen: Begrünte Grotten wechseln sich mit Feuchtbiotopen und „helleren“ Bereichen ab, die durch Statuen und Brunnen aufgelockert werden. Das Haus ist von Kletterpflanzen berankt, reichliche Wasserflächen lockern das Ambiente weiter auf. Ein echtes Kleinod, das unter anderem im Jahr 2004 vom französischen Ministerium für Kultur und Kommunikation als „bemerkenswerter Garten“ (jardin remarquable) ausgezeichnet worden ist. Im Jahr 2007 kam außerdem die Eintragung des Gartens als „historisches Monument“ hinzu.
Wolkonsky nicht der einzige Geehrte
Ehrungen, die posthum erfolgten, da Wolkonsky bereits im Jahr 1997 verstarb. Im Gegensatz zu der Ehrung, die ihm der französische Züchter Claude Bellion zuteilwerden ließ. Im Jahr 1995 benannte Bellion eine neu gezüchtete Fliedersorte nach dem Künstler. Die Syringa vulgaris ΄Prince Wolkonsky΄ dürfte ihren „Namensursprung“ sehr gefreut haben. Denn schön ist die Sorte zweifelsohne: Rote bis magentafarbene Blüten entwickeln sich aus purpurfarbenen Knospen – eine tolle Kombination für jeden Garten.
Übrigens ist Prinz Wolkonsky nicht der einzige in Frankreich aktive adelige Gartenbaukünstler, der von Monsieur Bellion für sein Lebenswerk mit einer „eigenen“ Fliedersorte geehrt worden ist: Die norwegisch-rumänisch-moldavische Prinzessin Greta Sturdza begann im Jahr 1957 in der Normandie mit dem Bau der „Jardins de Vasterival“. Mittlerweile ist auch dieser Garten, der rund um das ehemalige Wohnhaus des Komponisten Albert Roussel entstanden ist, zu einer veritablen Touristenattraktion geworden. Beide Gärten sind für einen Besuch sehr zu empfehlen – vor allem, wenn Sie sowieso schon in der Gegend Urlaub machen. Wenn das nicht möglich ist: Wir haben beide nach den Gartenkünstlern benannten Fliedersorten auch bei uns im Shop, was zumindest ein kleines Trostpflaster sein dürfte.
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