Ein Schneeball für vier Jahreszeiten

Es ist wie so oft in der Biologie – und da ich nicht weiß, wie das hier rüberkommt, denken Sie sich bitte das Augenzwinkern. Eine Pflanze, oder ein Tier, erscheint erst dann so richtig auf der allgemeinen „Bühne“ der Gesellschaft, wenn sie von uns beschrieben und in einer Fachpublikation veröffentlicht worden ist. Dass es davor vielleicht schon Jahrhunderte lang Menschen gab, die mit der Pflanze in Kontakt kamen, spielt wenn überhaupt nur eine untergeordnete Rolle.

Ein schönes Beispiel für so etwas ist die Geschichte der sogenannten Viburnum. Offiziell entdeckt wurde die Pflanzengattung von dem schwedischen Naturforscher Carl von Linné, der sie erstmalig im Jahr 1753 in seinem Buch „Species Plantarum“ beschrieb. Aber natürlich gab es den Strauch schon wesentlich länger – und er war natürlich auch schon bekannt. In Deutschland zum Beispiel unter der Bezeichnung „Schneeball“ – in ihrer offiziellen Beschreibung wurde der Name der Pflanzengattung dann nur ins Lateinische übersetzt.

Viburnum Watanabe

Die klassischen weißen Blüten sind geradezu poetisch passend zu einem „Schneeball“.

 Nicht nur in Weiß blühend

Der Name der Pflanze ist übrigens sehr gut und selbsterklärend gewählt. Ihre Blüten, die einen sehr intensiven und wohlriechenden Duft verströmen, sind, ähnlich wie beim Flieder, an den Zweigenden in Form großer „Bälle“ angeordnet. Trotz des Namens blühen sie nicht nur in Weiß. Auch andere Blütenfarben sind durchaus nicht ungewöhnlich. Ihre Blütezeit reicht von April bis Juni: Somit sind sie – ähnlich wie die Malus, die ich hier schon einmal vorgestellt habe – eine ideale Ergänzung für jeden Fliedergarten. Je nach Witterung hat man in milden Herbstphasen aber auch dann schon einmal Blüten an den Pflanzen gesehen. Die Blüten bilden Früchte aus, die, je nach Schneeball, rot, blau oder auch schwarz eingefärbt sind. So lange die kleinen Beeren noch nicht reif sind, ist bei ihnen aber Vorsicht geboten. Sie enthalten Giftstoffe, die mit zunehmendem Reifegrad verschwinden. In jedem Fall freut sich auch die Vogelwelt über die Beeren.

Viburnum Charles Lamont Viburnum Dawn

Der Strauch kann in der Regel sehr breit wachsen und kann, je nach Art, bis zu fünf Meter hoch werden. Ein Rückschnitt der Pflanze ist dabei jederzeit möglich. Neben ihren schönen Blüten punkten die „Schneebälle“ mit ihrem Herbstlaub, das – ebenfalls je nach Art – eine Braun-orangene bis tiefrote Färbung annehmen kann. Wie viele Blühpflanzen braucht auch ein Viburnum sehr viel Sonne. Er kommt eigentlich mit den meisten Gartenböden gut zurecht, solange dieser nicht zu trocken und gut durchlässig ist. Probieren Sie es doch einfach einmal aus! Unsere Auswahl im Shop wächst stetig an.

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