Fliederpflanzen können eine beeindruckende Größe erreichen. Die durchschnittliche Syringa vulgaris oder hyacinthflora kann in der Regel drei bis vier Meter groß werden, wenn sie erst einmal ausgewachsen ist. Ab und zu hat es auch schon einmal Pflanzen gegeben, die eine Größe von bis zu sechs Metern erreichet haben. Etwas kleiner werden die sogenannte „Zwergsorten“ Syringa prestoniae, meyeri, josiflexa – und, und, und. Wobei der Zwergwuchs der Pflanzen insofern täuscht, dass sie immer noch gut und gerne zwei Meter groß werden können.
Dabei finde ich es immer wieder bewundernswert, wie klein alle diese Lovely Lilacs ursprünglich einmal gewesen sind. Deswegen würde ich Sie heute gerne einmal ein wenig durch die einzelnen Größen führen, in die bei uns die Fliederpflanzen eingeteilt werden. Sozusagen eine Reise von der Babypflanze bis zum „erwachsenen“ Exemplar.
Es beginnt im Labor
Im Labor (l.) werden Jungpflanzen kultiviert und vermehrt, bis sie eine Größe von wenigen Zentimetern erreicht haben (r.).
Sehr erwähnenswert finde ich dabei auch, dass unser Flieder praktisch alle Adoleszenzstufen bei uns im Unternehmen durchläuft. Wir züchten unsere Jungpflanzen im unternehmenseigenen Labor, so dass wir die gesamte Produktionskette im Auge behalten können. Darüber, was wir im Labor machen, werde ich sicherlich auch einmal berichten. Hier nur erst einmal so viel: Die Jungpflanzen verlassen das Labor, wenn sie eine Größe von zwei bis drei Zentimetern erreicht haben. Die „Babies“ wandern von dort in unser Gewächshaus. In ihrem „Kindergarten“ wachsen sie etwa ein Jahr lang in sogenannten Multiplatten, bis sie etwa zehn bis 15 Zentimeter Größe erreicht haben. Dann werden sie in sogenannte Tb9er-Töpfe umgepflanzt und ein weiteres Jahr kultiviert: Der Name dieser Behälter kommt dabei nach dem Durchmesser der Wurzelballen, die die Pflanze in diesem Behältnis entwickeln – also neun Zentimeter.
Unser „Kindergarten“: Jungpflanzen wachsen im Gewächshaus in sogenannten Multiplatten weiter.
Töpfe und Container
Übrigens, wo wir grade bei Fachtermini sind: Die Kunststoffbehälter, in denen Pflanzen verkauft werden, haben je nach ihrem Umfang unterschiedliche Namen. Alles mit einem Fassungsvermögen von 0,5 bis etwa einem Liter wird gerne als „Topf“ bezeichnet. Die Größen darüber werden oft „Container“ genannt. Das ist aber keine feststehende Regel. Da der Begriff „Container“ im allgemeinen Sprachgebrauch eher mit Schiffslogistik verbunden wird, nutzen wir ihn zum Beispiel auf unserer Fliedertraum-Seite nicht. Schlicht, um Missverständnisse zu vermeiden.
Unserem Baumschulhund gefällt es auch in der „Kindergartenklasse“ der Tb9er-Pflanzen.
Die Kultivierung und Auslieferung von Flieder in Pflanzentöpfen, um jetzt mal bei einer Bezeichnung zu bleiben, hat ganz handfeste Vorteile. So sind die Sträucher grundsätzlich jederzeit einpflanzbar: Es gibt eigentlich keinerlei Ausfälle – so lange der Flieder nach dem Einpflanzen nicht komplett ignoriert wird. Auch überstehen die Pflanzen einen längeren Transport wesentlich besser, da die Wurzeln in dieser „gepressten“ Form wesentlich schwerer austrocknen.
Auf dem Weg zum Jugendlichen: Unsere 3-Liter-Pflanzen.
Nach etwa drei Jahren sind die Pflanzen groß genug, um in die 7,5-Liter-Klasse aufgenommen zu werden.
Hinaus in die Baumschule
Ist der „Kindergarten“ für die Tb9er-Pflanzen vorbei, werden sie in unsere Baumschule ausgelagert. Dort wachsen die Pflanzen dann zu den unterschiedlichen Größen heran, die Sie auch bei uns im Shop bekommen können. Für jede Größe, brauchen sie auch hier etwa ein Jahr. Dabei sortieren wir die „Schulpflanzen“ wieder nicht ausschließlich nach Pflanzengröße. Immerhin reden wir von Natur und die wächst sehr unberechenbar. Vielmehr sortieren wir hier nach dem Topfvolumen. Wie Sie zum Beispiel an der Syringa vulgaris ΄Rustica΄ sehen können, die wir ja auch schon einmal hier im Blog besprochen haben. Dies geht von 3,5 Liter Volumen, bei dem die Pflanzen im Schnitt eine Größe von 30 bis 60 Zentimetern haben, bis hin zu 15-Liter-Töpfen, wo sie auf eine Größe von etwa einem Meter angewachsen sind. Manchmal haben wir auch 60-Liter-Pflanzen im Angebot, welche von der Größe her schon sehr nahe an ausgewachsenen Fliederpflanzen dran sind. In der Regel werden die Flieder jedoch schon vorher verkauft. Es ist ja auch viel schöner, wenn man den Lovely Lilacs selbst beim Wachsen zusehen kann, oder? Ein Stück weit wie bei einem eignen Kind…
Nach vier Jahren haben sich die Jungpflanzen zu stattlichen 15-Liter-Exemplaren verwandelt.
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