Es klingt doch eigentlich ganz einfach, oder? Einen Garten zu erschaffen, der das ganze Jahr über schön anzusehen ist, sollte eigentlich das Anliegen der meisten Menschen sein, die bei sich zu Hause eine grüne und blühende Oase einrichten. Nun ist es natürlich nicht ganz so einfach. Die Pflanzen müssen optisch zueinander passen. Für den Winter müssen ausreichend Sorten gepflanzt werden, die gerade dann optisch ansprechend sind. Sei es durch ihre Blüte oder durch schöne Rindenfarbe, Blätter – was auch immer.
Wie geschaffen für Künstler
Eine ziemliche Herausforderung schon allein für einen Kleingarten. Nun überlegen Sie sich einmal, welchen Aufwand es erfordert, ein zwölf Hektar großes Grundstück nach diesen Vorgaben einzurichten. Genau diese Aufgabe hat sich Greta Sturdza bereits im Jahr 1957 gestellt. Zwei Jahre zuvor zog die Prinzessin aus einem rumänisch-moldavischen Haus – in Oslo geboren – mit ihrer Familie auf ein Anwesen in der Normandie. Das Haus in Vasterival hatte bereits zuvor eine illustre Vergangenheit. Im Jahr 1922 wurde es von dem französischen Komponisten Albert Roussel gekauft. Dort schrieb er in den Jahren bis zu seinem Tod 1937 ein Klavierkonzert, diverse Sinfonien und diverse andere Musikstücke.
Der ideale Ort also für künstlerisches Schaffen. Und nichts anderes ist „Le Jardin de Vasterival“. Das wichtigste Thema des etwa 7,5 Hektar großen Gartens war Sturdza dabei die Harmonie. Die Pflanzen hatten sich optisch harmonisch in das Gesamtbild einzupassen, unabhängig davon, welche Sorten verwendet wurden. Dies führte wohl dazu, dass sie auch die Eine oder Andere seltenere Sorte wieder herausriss, nachdem festzustellen war, dass sie optisch nicht passte. Was ihr vor allem von Seiten einiger Botaniker wohl durchaus Kritik einbrachte.
Eine Botschafterin der Botanik
Andererseits war ihr Beitrag für die Botanik groß genug, um sie in die Reihen der Vizepräsidenten der britischen „Royal Horticultural Society“ aufzunehmen. Diese Menschen werden ausgewählt, durch ihr Handeln als eine Art Botschafter der britischen Botanikervereinigung zu handeln. Und unabhängig davon, ob sich Sturdza nun als „Botanikerin“ verstand oder nicht: Ihre Sammlungen unterschiedlichster Pflanzensorten sind beeindruckend. In dem nebenstehenden Kasten habe ich eine kleine Auflistung der einzelnen Sorten festgehalten, wie sie auch auf der offiziellen Webseite des Gartens zu finden sind. Natürlich erhebe ich trotzdem keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Aber es ist schon eine beeindruckende Liste.
Analog zu Prinz Peter Wolkonsky, über den ich ja im letzten Blogartikel geschrieben habe, ist auch Greta Sturdza für ihre Leistungen in Frankreich mit einer eigenen Fliedersorte geehrt worden. Im selben Jahr, in dem die ‚Prince Wolkonsky‘ benannt wurde, selektierte der Züchter Claude Bellion auch die Syringa vulgaris ‚Princesse Sturdza΄. Ein Traum in Purpur und Violett, den wir natürlich auch bei uns im Shop haben.
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