DoktorandInnentag an der Uni Oldenburg

Sprung ins Ungewisse

Wie einfach oder schwer ist es für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, den Weg von der Universität hin in die freie Wirtschaft zu finden? Da ich selbst aus diesem Umfeld stamme und den „Schritt ins Ungewisse“ bereits vor etwa 30 Jahren gewagt habe, ist diese Frage etwas, was mich sehr interessiert. Aus diesem Grund finde ich es sehr unterstützenswert, dass die Graduiertenakademie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg einmal jährlich einen sogenannten „DoktorandInnentag“ veranstaltet. Anlässlich dieser Informationstage bekommen die Jungwissenschaftler Einblicke in ihre Möglichkeiten innerhalb der freien Wirtschaft und können mit Wirtschaftsvertretern erste Netzwerke knüpfen, die nach wie vor eine der besten Voraussetzungen für eine Karriere sind.

Prof. Dr. Esther Ruigendijk (l.) und Prof. Dr. Gisela C. Schulze (r.) sind Mitglieder des Direktoriums der Graduiertenakedemie und Veranstalter des DoktorandInnentags.

Projektarbeit ist wichtig

Nun war ich in diesem Jahr aktiv dabei, bei einer Diskussionsveranstaltung mit dem etwas sperrigen Titel „Außeruniversitäre Karrierewege für Promovierende und Promovierte“. Und deshalb dachte ich, dass ich hier einige meiner Gedanken diesbezüglich noch einmal niederschreibe:

Dass wir eine Arbeitslosenquote von Doktorandinnen und Doktoranden in der Wirtschaft von etwa einem Prozent haben ist gut und spricht für die Akzeptanz, die Wissenschaftler dort haben. Allerdings sind auch entsprechende Fähigkeiten wichtig, die man nicht zwangsläufig im Laufe einer Hochschulkarriere sammelt. Natürlich ist Projektarbeit wichtig und Erfahrung darin hilft bei Wirtschaftsprojekten. Sofern man sich darüber im Klaren ist, dass am Projektende oft auch ein marktfähiges Produkt zu stehen hat. Bei Auftragsarbeiten sowieso. Das Thema „Teamfähigkeit“ betone ich dabei gar nicht einmal extra. Das ist meiner Meinung nach sowieso eine Grundvoraussetzung für Berufe mit höherer Verantwortung.

Unsicherheit über Zusatzqualifikationen

Viel interessanter war die Unsicherheit vieler Teilnehmer bezogen auf die Qualifikationen, die sie oft genug nicht an ihrer eigenen Fakultät lernen. Mittlerweile werden an vielen Universitäten Zusatzkurse für Wissenschaftler angeboten: In ökonomischen Grundlagen, relevanten Fremdsprachen, Coachings für Berufseinsteiger und vieles mehr. Alles sehr gut und wichtig. Aber anscheinend auch überfordernd. Denn immer wieder kommen Fragen, was von dem großen Angebot denn nun wichtig wäre für eine Karriere in der Wirtschaft. Vor allem, weil die Antwort darauf extrem individuell ausfallen muss: „Es kommt darauf an, was ich persönlich später machen möchte!“ Ich verstehe jeden, der da zweifelt.

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