Maria Sibylla Merian, Amelia Earhart, Polina Denissowna Osipenko sind drei Frauen, die für ihre Zeit Beeindruckendes geleistet haben. Merian war eine Forscherin in einer Epoche, in der das noch – sagen wir es mal sehr wohlwollend – extrem unüblich war. Sie nutzte im 17. Jahrhundert ihr großes künstlerisches Talent zur Insektenforschung und verfasste unter anderem zwei Bücher, die zu den Pionierarbeiten auf diesem Gebiet gehörten. Maria Sibylla Merian hat mich tief geprägt – tief genug, dass ich ihr einen eigenen Eintrag in diesem Blog gewidmet habe. Die beiden anderen Frauen waren Pilotinnen zu einer Zeit, in der hauptsächlich Männer das noch relativ neu entstandene Cockpit bevölkerten. Amelia Earhart schaffte es dabei, im Jahr 1932 als erste Pilotin den Atlantik zu überqueren. Was sie unter anderem zur Ikone der Zonta–Bewegung gemacht hat, die Frauen weltweit in ihrem Streben nach Gleichberechtigung unterstützt.
Eine Frau mit Flugdrang
Polina Denissowna Osipenko wiederum war eine der ersten Frauen, die in die sowjetische Luftwaffe eintraten und Jagdflugzeuge flogen. Am 8. Oktober 1907 im ukrainischen Nowospassowka geboren, schloss sie im Jahr des Atlantikfluges von Amelia Earhart ihre Pilotenausbildung ab. Ihre Sternstunde hatte die Ukrainerin am 2. Juli 1938, als sie gemeinsam mit zwei weiteren sowjetischen Offizierinnen mit einer Flugstrecke von 2.416 Kilometer einen Weltrekordfernflug für Frauen aufstellte. Nur kurze Zeit später, am 24./25. September legte sie einen weiteren Weitflugweltrekord auf. Dieses Mal auf gerader Strecke mit anderer Begleitung flog sie 5.908 weit. Für diesen Flug wurden alle drei Pilotinnen mit dem Titel „Held der Sowjetunion“ ausgezeichnet. Gleichzeitig führte die Berühmtheit Osipenkos dazu, dass ihr Geburtsort in „Ossypenko“ umbenannt wurde – und bis heute so heißt. Leider starb sie sehr früh, während eines Routineflugs im Jahr 1939.
Ehrung durch Kolesnikov
Eine weitere Ehrung erhielt Osipenko posthum im Jahr 1941: Der russische „Flieder-Zar“ Leonid Kolesnikov benannte eine seiner schönsten Neuzüchtungen nach ihr. Diese „Lovely Lilac“ bildet in ihrer Blütezeit rosafarbene Knospen aus. Diese öffnen sich zu weißen Blüten, die teilweise einen leicht chargierenden Lilastich besitzen. Aufgrund dieser Farbveränderung sind wir schon häufiger einmal gefragt worden, warum wir sie als weiß blühend einstufen. Wenn Sie sich die Pflanze aber selbst anschauen, werden Sie feststellen, wie passend diese Einschätzung im Endeffekt ist. Denn natürlich verkaufen wir den Flieder auch bei uns im Shop. Übrigens ist die ‚Polina Osipenko‘ in diesem Jahr auch unser Aushängeschild bei der Internationalen Pflanzenmesse in Essen. Wenn Sie Ende kommende Woche Zeit haben, schauen Sie doch mal am Besuchertag bei uns hinein. Wir würden uns freuen!
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